Es reicht!

8 Mai, 2024 | Politik

Sind niedergelassene Fachärzte:innen in Deutschland erwünscht? NEIN!

Weder von der Politik noch von den krankenKassen!

„Die Praxis um die Ecke wird zum Relikt“ – KBV-Vorstand warnt vor radikalen Reformplänen

08.05.2024 – Vor den Folgen eines radikalen Umbaus der ambulanten Versorgung hat der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Gassen, auf der Vertreterversammlung am Montag in Mainz gewarnt. Er forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nachdrücklich auf, diesbezügliche Pläne fallenzulassen.

„Unsere Patientinnen und Patienten wollen keine KI-gelenkte Staatsmedizin, sondern die Sicherung ihrer bewährten Versorgung in ihren haus- und fachärztlichen und psychotherapeutischen Praxen“, sagte Gassen. Diese Praxen seien nicht zuletzt wertvoller sozialer Kitt in einer Gesellschaft, die zunehmend auseinanderfalle.

Lauterbach plant kompletten Systemwechsel

„Es ist offenkundig, dass Teile der Politik, und zwar konkret die aktuelle Leitung des Bundesministeriums für Gesundheit, einen kompletten Systemwechsel wollen“, fuhr Gassen fort. Lauterbach selbst spreche davon, dass er das ganze Gesundheitssystem umkrempeln wolle. Das Ministerium liste derzeit 15 Gesetze auf, die er möglichst noch vor der Sommerpause in knapp zwei Monaten ins Kabinett bringen wolle.

Ost-KVen schlagen Alarm

„Die AOK strebt eine Machtverschiebung im System an“

Plant die AOK eine Machtverschiebung im Kollektivvertragssystem? Das zumindest befürchten die ostdeutschen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Die Vorschläge, die der AOK-Bundesverband mit seinem jüngsten Positionspapier vorgelegt hat, lassen aus Sicht der Ost-KVen darauf schließen, dass er „das bestehende Versorgungssystem überwinden“ will. Der änd sprach darüber mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der KV Thüringen, Dr. Thomas Schröter.

Vertragsärzte würden „den Kürzeren ziehen“

Als Beispiel nennt Schröter folgende Passage aus dem AOK-Positionspapier: „Neben den Krankenkassen sind auch die Pflegekassen und die Kommunen ausdrücklich aufgeführt, um die Sektorengrenzen aufzubrechen und komplementäre Angebote etablieren zu können. Die Gestaltungsfreiheit soll nicht durch Rahmenverträge auf Bundesebene beschränkt werden.“

Schröters Ansicht nach erläutert die AOK an dieser Stelle eindeutig, was ihr vorschwebt: „Das System, das wir jetzt haben, soll da keine Grenzen setzen.“ Die Vertragsärzteschaft würde dabei ganz klar „den Kürzeren ziehen“, sagt der KV-Vize. Das Wesentliche sei, dass in den Gesundheitsregionen, die die AOK plane, kein Anspruch mehr für die Niedergelassenen bestehe auf Vertragsabschluss. Die Krankenkassen würden ihnen dann einfach kein Geld mehr anbieten. „Damit wäre der Weg geebnet für eine Umwandlung des Systems.